Schülerausweise eröffnen sowohl der Schulverwaltung als auch den Schülern selbst einige praktische Vorteile, wie zum Beispiel Vergünstigungen bei Veranstaltungen, Eintrittskarten oder dem öffentlichen Nahverkehr. Gegenwärtig setzen Bildungseinrichtungen vorwiegend auf vorgedruckte Papierfaltkarten, welche bei der Ausstellung bloß ausgefüllt und gestempelt werden müssen. Diese sehen jedoch alle gleich aus, sind wenig fälschungssicher und besitzen ein unpraktisches Format. Aus diesem Grund wird zunehmend auf Ausweise aus Kunststoff im Scheckkartenformat gesetzt, welche direkt von der Schulverwaltung erstellt und vergeben werden können.
Ausweisdokumente, die ständig mitgeführt werden, sind hohen Belastungen ausgesetzt. Daraus resultierende Falten und Risse stellen eine nicht zu vermeidende Verschleißerscheinung von Papier und Karton dar. Schülerausweise werden in der Regel von zugelassenen Vertriebsgesellschaften bezogen und sind auf eine Auswahl von nur wenigen Varianten beschränkt. In den meisten Fällen liegen diese im Format DIN A6 vor, sind genutet und bereits vorbedruckt. Für Designelemente bietet diese Option jedoch keinen Spielraum.
Aus diesen Gründen steigen immer mehr Bildungseinrichtungen auf Kunststoff-Schülerausweise um. Diese bieten den Vorteil, wesentlich stabiler und langlebiger zu sein. Des Weiteren ist es um ein Vielfaches schwieriger, Plastikkarten zu fälschen. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Ausweise ist die Möglichkeit, Barcodes zu integrieren. Damit lassen sich Schüler- und Bibliotheksausweis beispielsweise wunderbar miteinander kombinieren.
Für die Herausgabe von Schülerausweisen im Scheckkartenformat ist jedoch fallweise eine Genehmigung erforderlich.
Papier/Karton | Kunststoff | ||
---|---|---|---|
Pro | Contra | Pro | Contra |
kostengünstig | kurze Haltbarkeit | stabil und langlebig | teurer und aufwendiger in der Herstellung |
offiziell anerkanntes Dokument | geringe Fälschungssicherheit | Integration von Chipmodul oder Magnetstreifen | nicht überall als Schülerausweis anerkannt |
geringer Arbeitsaufwand beim Erstellen | kein eigenes Design möglich | kompakte Größe | Kartendrucker notwendig |
Während Ausweise aus Karton bereits bedruckt sind und nur noch ausgefüllt werden müssen, ist bei der Erstellung von Kunststoffkarten einiges zu beachten. In der Regel liegen diese als weißes Blankoexemplar vor, müssen nach dem Druck aber dieselben Angaben enthalten wie ein konventioneller Schülerausweis:
Diese Pflichtangaben sollten gut lesbar auf dem Ausweis angebracht werden. Der Platz auf einer Scheckkarte ist relativ klein, jedoch bleibt trotzdem etwas Gestaltungsspielraum für ein eigenes, der Schule angepasstes, Design.
Unabhängig davon, ob die druckfertige Datei auf dem eigenen Kartendrucker oder bei einem Druckdienstleister produziert wird, ist es wichtig, auf das richtige Format zu achten. Die Abmessungen sind standardisiert und liegen bei 85,60 x 53,98 Millimetern. Weiße Ränder beim Druck können vermieden werden, wenn ein Beschnitt von zwei bis drei Millimetern zum eigentlichen Format hinzugefügt wird. Das bedeutet, dass die Daten diesen Wert über den Druckbereich hinausgehen. Dabei dürfen jedoch keine wichtigen Informationen in diesem Bereich liegen. Zudem ist es notwendig, den Farbraum CMYK zu verwenden, um eine exakte Farbwiedergabe zu garantieren.
Ist das Dokument in der Grafiksoftware angelegt, können Textelemente, Fotos und weiteres Bildmaterial eingefügt werden. Meistens gilt: weniger ist oft mehr. Für die einfachere Handhabung einer großen Anzahl an Schülerausweisen empfiehlt sich die Verwendung spezieller Software für den Seriendruck. Diese übernimmt Schülerdaten direkt aus einer Datenbank und fügt diese automatisiert in die zu druckenden Dateien ein. Oftmals bietet sogar die Schulverwaltungssoftware diese Optionen.
Bei geringer Auflagenstärke ist der Einsatz eines eigenen Kartendruckers die wirtschaftlichere Lösung. Diese arbeiten nach dem Thermotransfer-Prinzip, bei dem ein Farbband oder eine Folie erhitzt und auf die Kartenoberfläche gebracht wird. Dieses Verfahren erlaubt jedoch nur den einfarbigen Druck. Für den Farbdruck werden entweder Thermosublimations- oder Retransfer-Drucker benötigt, welche zugleich eine bessere Druckqualität liefern. Je nach Budget sind die Geräte in der Lage, auch Sicherheitsmerkmale auf die Karten zu integrieren, wie zum Beispiel Lasergravur, Mikrotexte oder Geisterbilder. Trotz der Herstellungskosten müssen Schülerausweise im Scheckkartenformat den Schülern kostenlos angeboten werden und dürfen keine Werbeaufdrucke beinhalten.
Für den Fall, dass eine größere Menge an Ausweis-Karten benötigt wird, können diese auch bei einem externen Druckdienstleister in Auftrag gegeben werden. Diese Option setzt jedoch voraus, die Datenschutzbestimmungen zu berücksichtigen und sowohl den Gegenstand und Umfang der Datenverarbeitung, sowie die technischen und organisatorischen Maßnahmen festzulegen und schriftlich zu erteilen. Zudem müssen die Schüler der Datenweitergabe zustimmen. Die Druckerei darf demnach die Daten nur nach den Weisungen der Schule verarbeiten. Die Vorteile des professionellen Drucks liegen in den geringeren Stückkosten und der höheren Qualität des Aufdrucks. Es wird jedoch eine bestimmte Mindestabnahme vorausgesetzt.
Ein Schüler- oder Ausbildungsausweis dient als Nachweis, dass sich der Inhaber in Ausbildung befindet. Dabei ermöglicht er nicht nur die Feststellung des Alters, sondern eröffnet in vielen Einrichtungen Preisnachlässe und Sonderkonditionen. Diese reichen von Rabatten bei Bus und Bahn, über vergünstigte kulturelle Angebote bis hin zu Mobiltelefon-Tarifen speziell für junge Leute. Mit integriertem Bar- oder QR-Code lassen sich außerdem Schulbibliotheken oder Mensas ohne zusätzlichen Ausweis nutzen. Zusammengefasst, ein Schülerausweis soll Schülern ermöglichen, reduzierte Preise bei einer Vielzahl verschiedener Einrichtungen und Angebote zu erhalten:
Die Frage, ob ein Schülerausweis ein amtlicher Lichtbildausweis sei, steht dabei oft zur Diskussion. Tatsächlich ist dieser nicht amtlich, da die Erstellung durch die Schule erfolgt. Er erfüllt demnach nicht den Zweck eines Personalausweises oder Reisepasses und bietet deshalb ausschließlich Ermäßigungen und kann nicht als offizielles Ausweisdokument verwendet werden.
Quellen & Links:
https://schulrecht-sh.de/texte/s/schuelerausweise.htm
https://www.ident24.de/blog/schuelerausweis-auf-plastikkarte-mit-dem-datacard-cd800-drucken/
https://www.portrait-service.com/portrait-archiv/unsere-antworten-auf-ihre-fragen/wie-kann-ich-schuelerausweise-gestalten/
https://futter.kleinezeitung.at/schule-erlaubt-kreative-schuelerausweise-und-geht-damit-viral/