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Eine Sprossenwand steht wohl in jeder Schulturnhalle und ist zu Recht ein Teil der Grundausstattung, denn sie bietet eine große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten, die ganz besonders für Schüler der Primarstufe geeignet sind. Kinder dieser Altersgruppe wollen Neues entdecken und sich selbst ausprobieren, indem sie klettern, Hindernisse überwinden und dabei ihre Kraft, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit trainieren.
Der folgende Beitrag erläutert die Vorteile einer Sprossenwand für die physische Entwicklung, beschreibt geeignete Übungen für Grundschüler an dem Gerät und hält Tipps für Lehrkräfte bereit, wie eine Sprossenwand kreativ und sicher in den Sportunterricht integriert werden kann.
Als Erfinder der Sprossenwand gilt der schwedische Autor und Begründer der sogenannten Schwedischen Gymnastik, Pehr Henrik Ling (1776-1839). Weiterentwickelt wurde das Gerät von seinem Sohn Hjalmar Ling (1820-1886). Eine klassische Sprossenwand aus Holz ist in der Regel fest an der Sporthallenwand montiert. Es gibt aber auch schwenk- und hochziehbare Modelle, die zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten für den Sportunterricht eröffnen. Der Aufbau ist grundsätzlich immer gleich: Senkrechte Wangen grenzen die Breite ein und dienen der Aufnahme der Sprossen, deren Durchmesser zwischen 28 mm und 41 mm liegen muss.
Die Höhe der meisten Sprossenwände liegt zwischen 210 cm und 260 cm, die Sprossenzahl beträgt zwischen 9 und 16, wobei die oberste Sprosse für gymnastische Hängeübungen immer etwas vorgesetzt ist. Die Wangen bestehen normalerweise aus Kiefernholz, die oval oder rund geformten Sprossen aus Eschenholz.
Die heutige Zeit bringt es mit sich, dass viele Kinder sich - wie Erwachsene - viel zu wenig bewegen. In der Schule müssen sie lange sitzen, zu Hause sitzen sie bei den Hausaufgaben, vor dem Computer oder Handy, dem Fernseher oder der Spielkonsole.
Das Training an einer Sprossenwand fördert nicht nur die motorischen Möglichkeiten und die physische Fitness von Kindern, sondern unterstützt auch ihre Konzentrationsfähigkeit, ihre Ausdauer und ihre sozialen Kompetenzen - und somit durch spielerisches Klettern und vielseitiges Bewegen letztendlich ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.
Kinder lernen sehr viel durch Bewegung. Es gibt erwiesenermaßen Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Bewegungsabläufen und der Entwicklung und dem Aufbau von Gehirnstrukturen. Beim Klettern an der Sprossenwand muss ein Kind immer wieder bestimmte Entscheidungen treffen. Dadurch werden Vernetzungen im Gehirn angeregt, Körperbeherrschung gefördert und die motorische Geschicklichkeit ausgebaut. Durch Übungen an der Sprossenwand trainiert das Kind seine Koordination zwischen Händen, Füßen und Augen, was für das gesamte Alltagsleben wichtig ist. Unterbewusst lernt das Kind nebenbei, Höhen, Tiefen und Entfernungen richtig einzuschätzen.
Um Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen, ist es wichtig, die Grob- und Feinmotorik gezielt zu fördern. In der Schule geschieht dies durch handwerkliche Aktivitäten (Basteln und Malen) sowie durch Spiel und Sport. Bewegungsmangel ist im 21. Jahrhundert eines der größten gesellschaftlichen Probleme. Der Mangel an Bewegung wirkt sich insbesondere bei Kindern ungünstig aus. Eine bewegungsarme Lebensweise verstärkt das Risiko für Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Störungen und Diabetes. Dabei sind Kinder ganz einfach für Sport zu begeistern. Erfolgserlebnisse motivieren und das Lob der Lehrkraft spornt zu weiteren sportlichen Leistungen an.
Wie kreativ eine Sprossenwand im Sportunterricht für Grundschüler eingesetzt wird, hängt in erster Linie von den Lehrkräften ab. Man kann die Wand alleine nutzen, mit anderen Sportgeräten kombinieren oder auch mit passendem Zubehör wie Sport- und Fitnessbändern oder Klimmzugbügeln deutlich erweitern.
Bei einem Zirkeltraining können die Schüler zum Beispiel angehalten werden, zuerst eine Rolle vorwärts ("Purzelbaum") auf einer Matte zu machen, anschließend an der Sprossenwand hinauf, quer und wieder hinab zu klettern und zum Abschluss über eine Langbank zu balancieren.
Eine weitere kreative Möglichkeit besteht darin, Teams zu bilden und gegeneinander antreten zu lassen. Die Teammitglieder müssen zur Sprossenwand laufen, möglichst schnell hoch- und wieder runterklettern, zurücklaufen und mit einem Handschlag das nächste Teammitglied losschicken. Sieger ist das Team, das diese Übung am schnellsten durchführt.
Schwenk- und hochziehbare Sprossenwände lassen sich von beiden Seiten beklettern bzw. durchklettern. Entsprechende Kletterspiele sind bei Kindern im Grundschulalter besonders beliebt.
Grundsätzlich gilt für eine Sprossenwand, die in Schulen verwendet wird, dass sie nach der Norm DIN EN 12346 gefertigt sein muss und ein TÜV-Siegel tragen sollte. Ihre Belastbarkeit sollte mindestens 100 kg bis 120 kg betragen. Während des Sportunterrichts, wenn Grundschüler Übungen an der Sprossenwand durchführen, ist der Bereich davor und danach mit geeigneten Matten auszulegen, um bei möglichen Stürzen für optimalen Schutz zu sorgen. Diese Absicherung unterliegt der Verantwortung des Lehrers oder der Lehrerin.
Sprossenwände sind seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil im Gerätepark von Turnhallen für den Schulsport. Sie fördern nicht nur die Geschicklichkeit und motorische Entwicklung von Grundschulkindern, sondern sorgen bei kreativem Einsatz auch für viel Abwechslung und Spaß im Sportunterricht.