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Gesunde Kindkeit

Rückengesundheit ist schon für Grundschüler ein Thema

Rückenbeschwerden gelten in Deutschland als Volkskrankheit Nummer eins. Fast 70 Prozent der Deutschen klagen über Rückenschmerzen. Glücklicherweise treten Rückenschmerzen nur bei Erwachsenen auf und Kinder müssen sich um die Gesundheit ihres Rückens noch keine Gedanken machen? Das ist leider nicht ganz richtig, denn bereits für Grundschüler wird das Thema Rückengesundheit wichtig. Eine ungesunde Haltung im Unterricht und bei den Hausaufgaben und nicht zuletzt das Gewicht des Schulranzens können das kindliche Skelett täglich stark belasten.

Eltern können die Rückengesundheit ihrer Kinder im Alltag durch wesentliche Grundvoraussetzungen unterstützen und so dazu beitragen, dass kleine Abc-Schützen sich noch viele Jahre beschwerdefrei bewegen können.

Rückenprobleme bei Kindern haben viele Ursachen

Kinder und Jugendliche klagen heute so häufig über Rückenschmerzen wie nie zuvor. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse beginnen die Beschwerden in der Regel mit dem Eintritt ins Grundschulalter. Grund dafür ist die grundlegende Veränderung der Alltagsgestaltung.

Im Kindergarten sind Kinder meist noch über weite Teile des Tages in Bewegung. Mit der Einschulung wird das Sitzen zu einem wesentlichen Bestandteil des Alltags. Im Unterricht müssen Grundschüler ebenso still sitzen wie bei den Hausaufgaben. Die tägliche Bewegung geht deutlich zurück. Experten zufolge kommt erschwerend hinzu, dass die heutige Generation bereits im Grundschulalter viel Zeit vor dem Smartphone, dem Tablet oder dem Fernseher verbringt, im Sitzen natürlich.

Viele Eltern versuchen, durch sportliche Aktivitäten ihrer Kinder, zum Beispiel im Verein, dem vorwiegend sitzende Alltag entgegenzuwirken. Leider ist dieser Ausgleich meist nicht ausreichend. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Kindern mindestens eine Stunde aktive Bewegung pro Tag. Die meisten Sportangeboten finden aber nur ein- oder zweimal wöchentlich statt. Außerhalb von organisiertem Sport bewegen sich Kinder ab dem Grundschulalter leider viel zu wenig.

Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts schaffen es nur 45 Prozent der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren auf die empfohlene Stunde täglicher Bewegung. Ab 14 Jahren sinkt die Zahl der Jugendlichen, die sich täglich ausreichend bewegen, sogar auf 16 Prozent bei Jungen und auf 7,5 Prozent bei Mädchen. Zu viel Zeit wird heute mit statischen Aktivitäten verbracht, insbesondere durch zu umfangreichen Medienkonsum. Hier können Eltern einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie attraktive Alternativen aufzeigen und dem Medienkonsum ihrer Kinder einen ausreichenden Bewegungsausgleich entgegensetzen.

Den Arbeitsplatz von Grundschülern gesund gestalten

Bei Schulbeginn sind die täglichen Hausaufgaben meist noch überschaubar. Spätestens in der dritten Klasse verbringen Kinder aber auch außerhalb des Unterrichts viel Zeit am Schreibtisch. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um einen separaten Arbeitsplatz einzurichten, der für die Hausaufgaben und die Vorbereitung von Klassenarbeiten und anderen Leistungsnachweisen genutzt werden kann.

Die meisten Schüler brauchen jetzt mehr Platz für ihre Schulutensilien und auch mehr Ruhe für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Ein Umzug vom Familientisch an einen eigenen Arbeitsplatz wird meist unvermeidlich. Mit einem guten Arbeitsplatz können Eltern eine wesentliche Grundvoraussetzung schaffen, damit ihre Kinder konzentriert und gesund lernen können. Deshalb sollte der Schularbeitsplatz von Grundschülern niemals improvisiert sein.

Das Herzstück des perfekten Arbeitsplatzes bilden der Schreibtisch und der Schreibtischstuhl. Ein ergonomisch gestalteter Schreibtisch sollte wie dieses Modell von Lifetime höhenverstellbar sein und sich jederzeit mit wenigen Handgriffen an die körperlichen Bedürfnisse des Kindes anpassen lassen. Die optimale Höhe der Tischplatte verhindert eine ungesunde Sitzhaltung, die langfristig zu einem Rundrücken und damit zu ernsthaften Rückenbeschwerden führen kann.

Auch der Schreibtischstuhl leistet einen wichtigen Beitrag zu einem gesunden Lernalltag. Auch der Stuhl sollte höhenverstellbar sein. Optimal ist eine stufenlose Anpassung.

Die richtige Sitzposition für einen gesunden Rücken sieht so aus:

  • Die Oberschenkel liegen senkrecht auf der Sitzfläche des Stuhls auf
  • Die Sitzfläche ist um etwa 2 Grad nach vorne geneigt
  • Die Kniekehlen sollten die Sitzfläche nicht berühren.
  • Die Unterschenkel stehen im rechten Winkel zu den Oberschenkeln und senkrecht auf dem Boden
  • Die Füße können gerade und mit ganzer Fußsohle aufgestellt werden
  • Der Rücken ist gerade und wird im Bereich der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule durch die Rückenlehne des Stuhls gestützt.
  • Beugt sich das Kind zum Schreiben nach vorne, sollte die Rückenlehne des Stuhls den Bereich um das Becken und die Lendenwirbelsäule optimal abstützen.
  • Die Tischplatte wird in der Höhe an die Sitzhöhe angepasst. Die Unterarme sollten angewinkelt bequem auf der Tischplatte aufliegen können. Bei einem Winkel von 90 Grad zwischen Ober- und Unterarmen sind die Schultern in einer entspannten Haltung und werden entlastet.
  • Die Oberschenkel sollten nicht zwischen Sitzfläche und Unterkante der Tischplatte eingeklemmt werden. Hier muss genügend Bewegungsfreiheit bestehen.
     

Da Kinder im Grundschulalter noch stark im Wachstum begriffen sind, sollten Eltern die Körpergröße ihres Kindes regelmäßig überprüfen und die Einstellungen am Arbeitsplatz entsprechend anpassen.

Neben einem ergonomischen Arbeitsplatz sollte die Lernumgebung eines Kindes auch ausreichend Licht bieten und es sollte jederzeit die Möglichkeit bestehen, den Raum gründlich zu lüften. Optimale Voraussetzungen sind gegeben, wenn genügend Platz zur Verfügung steht, um die Arbeit regelmäßig für kleine Bewegungseinheiten zu unterbrechen.

Der Schulranzen: Große Last für kleine Rücken

Neben der sitzenden Tätigkeit ist auch der Schulranzen eine große Belastung für die Rückengesundheit von Grundschülern. Die Aktion Gesunder Rücken e. V. hat sich diesem Thema umfangreich gewidmet. 

Diese Fakten sollten Eltern beim Kauf des richtigen Schulranzens berücksichtigen:

  • Das Leergewicht eines ergonomischen Schulranzens sollte maximal 1.500 Gramm betragen (Innenvolumen von 15 Litern).
  • Je nach körperlicher Statur und Konstitution ist ein Gesamtgewicht von 12 bis 20 Prozent des Körpergewichtes angemessen.
  • Tragegurte von mindestens 4 cm Breite verteilen das Gewicht optimal.
  • Zur Entlastung der Wirbelsäule sollte der Schulranzen eine ergonomische Konturierung aufweisen.
  • Atmungsaktive Materialien an den Tragegurten und am Rücken erhöhen den Tragekomfort.
  • Die Oberkante des Schulranzens sollte mit der Schulterlinie übereinstimmen, die Unterkante mit de Beckenbereich.
  • Ein zusätzlicher Beckengurt verteilt das Gewicht besser.
  • Die Fächeraufteilung im Innenraum sollte es ermöglichen, die schwersten Gegenstände direkt am Körper zu tragen.
     

Beim Kauf des Schulranzens können voreilige Entscheidungen schwerwiegende Folgen haben. Kinder sollten in Designfragen mitbestimmen dürfen, ergonomische Aspekte müssen allerdings im Vordergrund stehen. Am besten ist es, verschiedene Modelle im Laden probezutragen und auch mit entsprechender Traglast zu versehen. Im direkten Vergleich lässt sich eine fundierte Entscheidung treffen.

Bildquelle:
Abbildung 1: @ PublicDomainPictures (CCO-Lizenz) / pixabay.com